Altmärkischer Geschichtsverein
altmarkgeschichte
 

Herbsttagung 2011 in Salzwedel

Die Herbsttagung fand am Sonnabend, d. 29. Oktober 2011 in der Gaststätte Eisen-Carl in der Neutorstraße mit folgender Tagesordnung statt:


(Fotoatelier Oberst Salzwedel 1888)

Es standen keine Regularien an. An der Tagung nahmen 17 Vereinsmitglieder und 5 Gäste teil. Am Vormittag standen drei Vorträge auf dem Programm. Nachmittags erfolgte die Besichtigung der Ausstellung im Danneil-Museum. Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden begann Hartmut Bock aus Jübar mit dem ersten Vortrag.

Der Referent gab eingangs eine Einführung zur Bedeutung von persönlichen Aufzeichnungen als historische Quelle und stellte die Vielfalt und Spezifik bestimmter Aufzeichnungsarten, wie z. Bsp. Anschreibebücher und autobiografische Schriften, heraus. Anschließend ging er dann auf die Aufzeichnungen von August Busse (1899-1961) aus Jübar ein und stellte dessen Notizbuch, in dem seine handschriftlichen Erinnerungen enthalten sind, vor und ordnete sie in das zeithistorische Geschehen ein. August Busse, Landwirt und später Fleischbeschauer, schilderte neben den familiären Verhältnissen seine Erlebnisse im 1. und 2. Weltkrieg. Ebenso äußerte er sich zu seiner Freizeittätigkeit als Turner und zu den Bedingungen der Freiwilligen Feuerwehr in seinem Heimatort.

Anschließend zeigte der Referent anhand dieses konkreten Beispiels Grenzen und Möglichkeiten solcher Quellen auf.

Den zweiten Vortrag eröffnete Frau Sigrid Brückner, die ein zu dieser Zeit in Vorbereitung befindliches Ausstellungsprojekt der Städtischen Museen Tangermünde mit Studenten der Universität Potsdam vorstellte. Der Vortragstitel war gleichzeitig der Arbeitstitel der Ausstellung: „1412 – Wie vor 600 Jahren die Hohenzollern in die Altmark kamen.“ Die Ausstellung wurde anlässlich des historischen Datums vom 6. November 1412, an dem der spätere Kurfürst Joachim I. in Tangermünde einzog, für das Jahre 2012 ausgerichtet. Anschließend kamen die von Dr. Lutz Partenheimer betreuten Studierenden selbst zu Wort, indem sie den Stand der Ausstellungsvorbereitung und die historischen Hintergründe des Themas erläuterten. Die Ausstellung mit ca. 30 Bild-Texttafeln veranschaulicht die Geschichte der Hohenzollern und deren Beziehung zu Tangermünde.

Der dritte Vortrag des Vormittags stellte eine Einführung in die Jahresausstellung des Johann-Friedrich-Danneil-Museums dar. Ulrich Kalmbach stellte die Konzeption und die historischen Hintergründe der Ausstellung vor, die nach dem Mittagessen dann von den Tagungsteilnehmern direkt in Augenschein genommen werden konnte.

Unter dem Titel „Oberst fotografiert“ wurden Exponate zur Fotografiegeschichte von Salzwedel zusammengetragen. Das betraf zum einen familiengeschichtliche Aspekte – die Familie Oberst brachte mehrere Generationen von Fotografen hervor. Zum anderen waren die Fotografen auch Chronisten ihrer Zeit, hielten sie doch Alltagskultur, Städtebau und die Zeitgenossen in einer Vielzahl von Fotografien fest.

Nach dem Ausstellungsbesuch klang der Tag mit einem Kaffeetrinken im Café Kruse aus.