altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Margaretha von der Schulenburg

Sterbedatum:
22.01.1609
Konfession:
evangelisch
Ort:
Apenburg
Standort:
Kirche St. Johannis
GPS:
11.121043 - 52.423291

Beschreibung:
Die Verstorbene ist vor einer flachen architektonischen Nische mit äußerem Schulter und innerem Kleeblattbogen in strenger Frontalansicht wiedergegeben; sie legt ihre Hände im Gebetsgestus zusammen. Ihre ansonsten schlichte Gewandung wird durch die große Halskrause dominiert.

Umlaufende Inschrift: "ANNO 1609 DEN 22. IANV[AR] STARB SELIGL[ICH] IVMF[ER] MARGARETA V[ON] D[ER] SCHVL[E]NB[URG] / CVRTS S[ELIGEN] HINTERL[ASSENE] TOCHTER ZV APENB[URG] / IM ALTER 71 IHAR VND W[ARD]T BEGRAB[EN] DEN 10. FEBRV[AR] / GOT VERLEIHE IHR EINE FROLICHE AVFF[ERSTEHUNG]"

Inschrift des inneren Nischenbogens sowie oberhalb desselben: "ZVM ROM. AM 14. CAP. VNSER KEINER LEBET IM SELBER VNSER KEINER STIRBT IM SELBER".

In den vier Ecken folgende Ahnenwappen als Vollwappen: Oben links (väterlicherseits): Schulenburg ("D.V.D.SCHVLENB."), unten links: Spiegel (Beischrift links neben dem Wappen): "D.V.SPIEGL" mit fehlerhafter Wiedergabe des Wappenbildes); oben rechts (mütterlicherseits): Knesebeck ("D.V.KNESEB." - Weiße Linie), unten rechts: Knesebeck (Beischrift auf dem Kopf stehend): "D.V.KNESB." (dito).
Margareta v. der Schulenburg war eine Tochter des Curd v. der Schulenburg auf Beetzendorf und Apenburg vom Schwarzen Stamm des Geschlechts (urk. 1518-1555) und der NN v. dem Knesebeck. Sie lebte zusammen mit ihrer Schwester Lucia im Haushalt ihres unverehelichten Bruders Dietrich IX.in Apenburg, mit dem die Linie Apenburg des Schwarzen Stammes 1582 erlosch. Der Bruder verschrieb ihr und ihrer Schwester 1582 das Wohnrecht in seinem Hause in Apenburg sowie ihren Lebensunterhalt aus seinen Gütern.

Lage:
Grabplatte, Sandstein, in der Nordwand des Kirchensaals oberhalb des früheren Patronatsgestühls vermauert. Das Stück lag noch um 1868 im Boden des Altarraums und zeigt deutliche Konturverluste seines flachen Reliefs.

Literaturquellen:
Zur Person: Johann Friedrich Danneil, Das Geschlecht von der Schulenburg, Bd. 2, Salzwedel 1847, S. 92-93; Georg Schmidt, Das Geschlecht von der Schulenburg, Teil II, Beetzendorf 1899, S. 228. Zum Objekt: Adolf Matthias Hildebrandt, Die Grabsteine und Epitaphien adeliger Personen in und bei den Kirchen der Altmark [...], Gardelegen 1868, S. 33.

Text:
Bernd-W. Linnemeier, 2017

Foto:
Helge Hildebrand, August 2014