altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Sophia Ursula Wolf

Goldbeck

Ehefrau des Pastors

Sterbedatum:
00.00.1702
Konfession:
evangelisch
Ort:
Gr. Schwechten
Standort:
Kirche
GPS:
11.807588 - 52.685497

Beschreibung:
Zustand:
Die Grabplatte aus Sandstein ist vollständig erhalten. Die Oberfläche unterhalb der oberen korrodierten Haltebügel ist vom Rost verfärbt. Geringe Verwitterungsspuren beeinträchtigen die Lesbarkeit kaum.

Dekor:
Die Platte besitzt einen erhabenen Rand. Die Schrift ist gekerbt. Unter dem Textfeld befindet sich mittig ein Wappen (Goldbeck zu Stendal), das drei gedeckelte Becher, die eins zu zwei angeordnet sind, im Schild führt. Die Helmzier bildet ein großer Becher mit Deckel. Zu beiden Seiten des Wappens sind Sprüche auf gewölbten Zeilen zu lesen. Die Grabplatte wird von kunstvoll geschmiedeten Eisenbügeln an der Wand gehalten.

Inschrift:
 / 
Zur Ruhe ist auch hie gebracht,
Die weyl: Wolehrbahre, groß Ehr u. Tuge̅d belobte Frau, Fr. SOPHIA URSULA
Goldbecken, Tit Hln. Heinrich
Christoffs Goldbecken Sel. weyl. wolwei„
sen Raths Hln in Stendal und Erb – Hln
auff Warburg und Tit. Fr. Mariӕ Schultzen
Eheleibl. Tochter, nachmahls Hrn. Jacobi Wolf
wolberuffenen Predigers hieselbst biß ins
15. Jahr Hertzgeliebte Eh – Genoßin
Ao 1687. d. 13. Jul. ward Sie in Stendal ihm zu
Ehelichen Gemahl gegebenen, u hat im geseg =
neten Ehestande gebohren, 1. Tochter u. 4. Söhne
Nach außzehrender Schwindsucht gab Ihr
Gott eine selige Aufflösung am Feste der
Verkündigung Mariӕ, ao 1702, da sie
Ihre saure Lebenszeit gebracht auff
33. Jahre, 4. Monate u. etliche Tage
Sie erwartet aber eine frölicheaufferste =
hung zum ewigen Leben, welches die Selige,
zu ihrem großen Trost geglaübet, u. Hiobs
Glaubens bekäntnis, hieruber zum Leich –
Text erwehlet hat, Cap. 19. v. 25. 26. 27.
Gott laße ihr geschehen wie sie geglaübet hat.

Hier liegen zur …
Darüber sich be(weinen?)
Der Witwer und die waise̅
(d)och wollen sie Gott
preisen

Gott bleib nur ihr Vater
Um s… allen beraht…
biß er von allem be…
Sie endlich
erlöset.

Anmerkung:
Die Grabplatte wird ohne Wiedergabe der Inschrift erwähnt in: Hossfeld / Haetge „Die Kunstdenkmale der Provinz Sachsen Kreis Stendal Land“, Kommissionsverlag August Hopfer in Burg 1933, S. 93.
Jacob Wolf war ab 1684 bis zu seinem Tod 1712 Pastor in Gr. Schwechten (vgl. Czubatynski „Evangelisches Pfarrerbuch für die Altmark“ S. 333). Sophia Ursula Goldbeck war nach Elisabeth Sophia Renners seine zweite Ehefrau.

Abmessungen:
0,69 m × > 1,33 m

Lage:
Die Grabplatte ist die mittlere von drei außerhalb der Kirche an der Südwand befindlichen Denkmälern der Pastorenfamilie Wolf. Sie steht westlich neben dem Südportal.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2017