altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Johannes Persius

Pastor in Flechtingen

Sterbedatum:
21.04.1706
Konfession:
evangelisch
Ort:
Flechtingen
Standort:
Kirchhof
GPS:
11.239483 - 52.331796

Beschreibung
Zustand
:
Von der Grabplatte aus Sandstein ist nur die rechte Hälfte erhalten geblieben. Eventuell erstreckt sich der Verlust auch auf den unteren Bereich. Um dies zu klären, müssten die im Erdreich liegenden und überbauten Kanten der Platte in Augenschein genommen werden. Das Schriftfeld ist in der Plattenmitte abgetreten, so dass die Lesbarkeit dort nur noch eingeschränkt gegeben ist.

Dekor:
Die Schrift ist gekerbt. Oben rechts befinden sich in der Ecke zwei verschlungene Blumen.

Inschrift:
Hier
… die gebeine
… des Woll Ehr Würdigen
… und Wohlgelahrten Herrn
Johannis Persii
… Past. Flechting.
… gebohren zu Helmstedt ao. 1629
… und gestorben all hie
… ao 1706
… Seines Alters 77

Anmerkung:
Pastor Willing beschreibt um 1900 die Grabplatte von Persius mit den Worten: „Sein Leichenstein ist früher vom Kirchenvorstande nicht gerade pietätvoll behandelt. Vielmehr hat man geglaubt, ihn praktisch verwenden zu dürfen, indem er in die Pforte, welche aus dem Pfarrgarten auf den Kirchhof führt, gelegt ist. Bis jetzt ist noch die Inschrift sichtbar, die also lautet; …“ (vgl. „Auf steinigem Grund Flechtinger Chronik des Pastor Willing“, herausgegeben von der Kirchengemeinde Flechtingen, S. 67f). An dieser Situation hat sich bis heute nichts geändert. Johannes Persius verheiratet sich am 9. November 1658 mit Maria Kämrich. Aus der Ehe gehen drei Söhne und vier Töchter hervor. Der älteste Sohn Werner wirkt als Pfarrer in Klein Beuster und später bis an sein Lebensende 1722 in Wegenstedt. Der jüngste Sohn Johann Joachim übernimmt die Pfarrstelle seines Vaters in Flechtingen. In seiner Amtszeit wird der Turm der Flechtinger Kirche 1722 – 1724 neu erbaut. Die älteste Tochter Leve Sophie ehelicht 1710 den Calvörder Bürgermeister und Organist Albertus Steding. Der bekannte Potsdamer „Architekt des Königs“ und Schinkel-Schüler Ludwig Persius (1803 - 1845) gehört ebenso zur Nachkommenschaft dieser Pastorenfamilie (Mitteilung von Kraft Aretin-Eggert, St. Augustin vom 19.1.2012).

Abmessungen:
0,72 m × 1,06 m

Lage:
Das Grabplatten-Fragment befindet sich als Schwelle in der Pforte zwischen dem Pfarrgarten und dem Kirchhof. Ihr oberes Ende weist nach Norden und ist wie das untere Ende wenige Zentimeter von den Türpfosten überbaut worden.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2017