altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Christine Charlotte Wolterstorff

Pauli

Ehefrau des Pastors

Sterbedatum:
21.08.1855
Konfession:
evangelisch
Ort:
Salzwedel
Standort:
Steintorfriedhof
GPS:
11.151692 - 52.854792

Beschreibung
Zustand
:
Die Sandstein-Grabplatte ist quer in zwei Teile zerbrochen.

Dekor:
Eine vertiefte Inschrift befindet sich auf der Platte, die mit waagerechten Linien in Abschnitte untergliedert wird.

Inschrift:
Hier ruht
an der Seite ihres Ehegatten
Frau Christine Charlotte Wolterstorff
geb. Pauli, Wittwe des Pastors Dr. theol.
Wolterstorff, geb. zu Puschdorf in
Ostpreussen den 17ten Juli 1771,
verheirathet den 26ten November 1788,
verwittwet den 7ten September 1837,
gestorben den 21ten August 1855.
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Ev. Matth. 25, 34,
Kommt her ihr Gesegneten meines Vaters,
ererbet das Reich, das euch bereitet ist
von Anbeginn der Welt.
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Anmerkung:
Nach dem Kirchenbuch der Marienkirche zu Salzwedel war die an Entkräftung verstorbene Witwe die einzige Tochter des „Weiland Predigers zu Puschdorff in der Wehlauschen Inspection in Ost=Preußen“. Lt. Sterberegister der Katharinenkirche hinterließ der 1837 an Entkräftung Verstorbene Pastor Wolterstorff sechs Kinder. Er wurde im Sterberegister auch als „Ritter des rothen Adlerordens 4. Klasse“ bezeichnet.
Vgl. auch Czubatynski „Evangelisches Pfarrer für die Altmark“, S. 334. Demnach wurde Christian Wolterstorff (* Schönebeck 7. August 1758 † Salzwedel 7. September 1837) in Schönebeck bei Bismark als Sohn des Pastors Johann Albrecht Wolterstorff und dessen Ehefrau Sophie Elisabeth Hindenburg geboren. 1776 begann er sein Studium an der Universität Königsberg, zwei Jahre später arbeitete er dort als Lehrer am Collegium Fridericianum. Nach seiner Stellung als Rektor in Memel (ab 1782) bekleidete er 1785 in Salzwedel dasselbe Amt, bevor er die Stellung als Pastor antrat. Mit Albertine Fleischmann schloss er seine erste Ehe, aus der u. a. die Tochter Wilhelmine hervorging. Sie war die spätere erste Ehefrau Johann Friedrich Danneils.
Vgl. „Neuer Nekrolog der Deutschen“, 15. Jahrgang 1837, 2. Teil, Weimar 1839, S. 790 – 795. Nach dem hier veröffentlichten Lebenslauf Wolterstorffs ging dieser Ostern 1782 in Memel die Ehe mit Albertine Fleischmann, der einzigen Tochter des Predigers Fleischmann in Wohlau, ein. Sie starb im Jahre 1787 nach ihrer dritten Entbindung. Wolterstorff heiratetet ein Jahr darauf in zweiter Ehe die Cousine seiner ersten Frau, Charlotte Pauli.
Unter „Kirche Puschdorf – Wikipedia“ wird erwähnt, dass Wilhelm Ludwig Pauli von 1771 bis 1786 Pastor von Puschdarf gewesen ist.
Siehe auch den bei Danneil „Kirchengeschichte der Stadt Salzwedel“, Schwetschke und Sohn Halle, 1842, S. 314ff. abgedruckten Lebenslauf von Christian Wolterstorff.

Lage:
Die Grabplatte ist von Süden aus gesehen die 36. Platte in einer Reihe von 42 Grabsteinen, die sich auf dem von 1822 bis 1880 betriebenen Steintorfriedhof (jedoch nicht mehr an ihrer ursprünglichen Liegestätte) befinden. Dieser Friedhof wurde auf den ehemaligen Wallanlagen der mittelalterlichen Stadtbefestigung angelegt, nachdem der Friedhof an der Neustädter Pfarrkirche St. Katharinen zu eng wurde (vgl. Informationstafel an der Ostseite der klassizistischen Trauerhalle).

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2019