altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Nicolaus Schulz

Schulenburgischer Gesamt Richter

Sterbedatum:
21.06.1731
Konfession:
evangelisch
Ort:
Apenburg
Standort:
Kirche
GPS:
11.121013 - 52.423267

Beschreibung:
Zustand:
Die Grabplatte aus Sandstein ist vollständig erhalten.

Dekor:
Die Grabplatte wird bekrönt von zwei Wappen, dazwischen findet sich ein gelockter Engelskopf über einem Flügelpaar aus jeweils fünf Federn. Der linke Wappenschild ist horizontal unterteilt. In der oberen Hälfte stehen nebeneinander zwei sechszackige Sterne, dazwischen etwas erhöht eine Rose. In der unteren Hälfte stehen nebeneinander zwei weitere Rosen. Ein sechszackiger Stern zwischen einem Büffelhornpaar bildet die Heimzier. Das rechte Wappen ist vertikal geteilt. In der linken Hälfte sind drei Wolfsangeln eins zu zwei angeordnet. Im rechten Teil sind drei Rosen zwei zu eins abgebildet. Dazwischen liegt horizontal ein rechteckiges Gebilde (Ähre?). Eine Lilie schmückt den Helm. Das Textfeld mit vertiefter Schrift wird seitlich von Pilastern, die ein Gesims tragen, begrenzt. Der untere Absatz in Latein wird von einer Lorbeer-Girlande eingefasst. Auf dem mit erhabenen Rand gefassten Sockel befindet sich mittig ein Lorbeerzweig mit zwei Blüten.

Inschrift:
Das Denckmahl
eines
Rechtschaffenen
Desweyl. Hochedlen und. Hochgelahrten. Herrn NICOLAI SCHUL
ZENS
, Königl. Preußl. Altmärck Obergerichts ADVOCATI
und Schulenburgischen Gesamt = Richters
eines Mannhaften. Mannes
guter Vor = Eltern, rühmlicher Erziehung noch glücklicher Nach
artung, schauete das Welt = Licht zuerst Stendal den 3. Dec. 1671
Seiner Eltern Sorgfalt ging auf fromm und geschickt seyn
dis traff bey Ihm in gesegneter Fülle ein
Seine Gottes = Furcht war inniglich und ungeheuchelt.
Seine Neigung ernsthaft, mäßig, triftig und ungeschmeichelt
Nützliche gelahrsamkeit, Klugheit, Sorgfalt, Treue und
Verschwiegenheit
waren Ketten weise in Ihm verbunden
was Wunder
daß er sich in der Welt, mit der Welt, aus der Welt,
nach jedes Recht = liebenden, Beyfall so wohl gefunden
Am 21. Juny. 1731. verließ er zu Distorff das Zeitlich Seyn
hier /: LOCO N. S. :/ legete man zu seinem Leichnam billig
die Beylage ein:
Einem gerechten Richter und ADVOCATEN
sind mit des gerechtesten Vorsprache die
Werke überall gerecht gerahten.

POSUITE EX PIA COMMISSIONE LIBERORUM, ECONIUGE
DOROTHEA SOPHIA BERENDISEN, NATORUM ANNÆ
DOROTHEÆ, LOVISÆ SOPHIÆ, JOHANNIS NICOLAI
, STEPHANI MARTINI SCHULZEN, SUCCESSOR IN
OFFICIO, JOHANN JACOB SCHULZE.

Anmerkung:
Lt. Kirchenbuch von Apenburg brachte der Verstorbene in den Jahren 1713 und 1716 zwei Kinder zur Taufe. Dessen Begräbnis im Jahre 1731 wurde nicht im Sterberegister erfasst. Von Diesdorf sind erst ab Ende des 18. Jahrhunderts Kirchenbücher überliefert, so dass auch hier keine genealogischen Recherchen erfolgen konnten.

Abmessungen
Sockel:

1,45 m × 0,40 m

Platte:
1,45 m × max. ca. 2,30 m

Lage:
Die Grabplatte steht außerhalb der Kirche an der südlichen Wand links neben dem Eingangsportal.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2017